2017 © Robert Weber
Robert Weber
SaddleSore 2000 Gold Lissabon
Von Mario aus dem RT-Freunde Forum wure ein Stammtisch in Lissabon vom 08.10. - 12.10.2021 ins Leben gerufen,
von anfangs fast 40 Interessensbekundigungen waren es dann doch 15 Motorräder die diesen weiten Weg
auf sich nahmen, ich war natürlich dabei, aber nicht auf em schnellsten Weg sondern es sollte ein
SS2000G IBA Ride werden.
Was sind diese kryptischen Kürzel wieder, hier sollte ein Strecke von 2.000 Meilen ( ca. 3.220km)
in weniger als 36 Stunden gefahren werden. Ich machte mich also an die Planung und schon war ein schöner
Ride geboren, nachdem einige mit dem Gedanken gespielt haben die Reifen in Lissabon wechseln
zu müssen wurde ich auch etwas unsicher nachdem meine Reifen bereits 3.000km auf dem Buckel hatten
und eine Strecke von 6 - 7.000 km zu erwarten waren, da meine Reifen aber immer bis zu 13.000km gehalten
haben sollte alles in grünen Bereich sein.
Los gings am 07.10.2021 um 6.°° Uhr in München, der Stammtisch sollte am 08.10. um 19°° Uhr starten,
also war meine Deadline gesetzt.
Das erste Ziel war Lustenau (Österreich) am Bodensee, kurz günstig getankt und weiter durch die Schweiz
nach Grenoble, wo ich das erste Mal für 1,91€ getankt habe unglaublich wer soll sich das noch leisten.
Nächstes Ziel war Montpellier, der Weg dorthin war nicht richtig lustig, weil an der Küste derartige Sturmböen
waren wie ich sie noch nie erlebt habe, aber egal auch das muss man durch wenn man nach Lissabon will.
Weiter gings Richtung Barcelona wo es dann um ca. 20.30 Uhr dunkeln wurde und eine lange Nacht vor mir lag,
das ist eben der Nachteil wenn man so spät im Jahr einen Ride macht, dann ist es halt 12 Stunden dunkel.
Das nächste Ziel war etwas südlich von Alicante von wo es dann nach Westen nach Tarifa gehen sollte,
irgendwo im Nirgendwo um Granada wurde es plötzlich sehr kalt und ein Schild mit ich meine 1.650m
huschte an mir vorbei, Aha deshalb waren es nur noch 10,5°C, mein Ziel war eigentlich Tarifa wo ich mir einen
schönen Platz am Strand ausgesucht hatte um 1-2 Stunden zu schlafen aber so um 2-3 Uhr war es mir dann
zu viel und ich fuhr einen Parkplatz an wo ich auch eine schöne Bank fand um einen kleinen Powernap zu
machen, also Wecker aus 30 Minuten gestellt und hingelegt, und schon klingelt der Wecker, ob das was gebracht hat.?
Es ging weiter und ich war wirklich fit, hätte ich nicht gedacht, es ging weiter durch die Nacht, die Mautstellen
die jetzt wieder vermehrt kamen waren mir egal ich hatte mit ein Bip&Go Badge gekauft mit dem ich durch
die Mautstellen Frankreich, Spanien und Portugal ohne anhalten fahren konnte und nachher wird abgerechnet.
In Tarifa angekommen führte mich der Weg zur geplanten Tankstelle leider war sie zu, die Suche nach einer
anderen war etwas schwieriger als gedacht und somit ließ ich den geplanten Schlaf aus und fuhr weiter Richtung Sevilla,
Albufeira wo ich dann eine erste längere Pause machen um endlich einen guten Kaffee und einige
Pasteis de Nata (Pudingtörtchen) zu essen.
Um auf meine geforderten 3.220km zu kommen musste ich noch an Lissabon vorbei nach Obidos weil
mir noch 200km fehlten zum SS2000G, in Obidos noch schnell 3 Flaschen Kirschlikör gekauft und dann
ins Hotel nach Lissabon, dort bin ich dann nach 3.325km angekommen.
Lange Erholung gab es nicht da ich noch 10km zum Treffpunkt des RT-Freunde Stammtisches
fahren musste, es war ein toller Abend Mario hat leckere Burger gegrillt, und es wurde dann doch
wieder 0:30 Uhr bis ich ins Bett kam.
Am Samstag hatte Mario eine Tour von 350km ins Umland von Lissabon organisiert wobei auch
einige tolle Sehenswürdigkeiten angefahren wurden, und wieder einige suuuuper Erlebnisse zu verzeichnen waren.
Den Abend ließen wir bis 1 Uhr nachts in einem Restaurant ausklingen, ich hätte noch etwas länger gekonnt
jedoch hatte ich noch einen Fußmarsch von 30 Minuten und für mich stand um 6 Uhr schon wieder die Rückreise
an da ich noch einen Teil des Jakobsweg abfahren wollte und etwas in Erinnerungen zu schwelgen.
Also Sonntagmorgen los und die 550km nach Santiago de Compostela gefahren um noch schnell ein Foto
auf dem Kathedralplatz zu machen, und weiter sollte gehen so nah wie möglich am Jakobsweg entlang.
Es war wirklich ein sagenhaftes Gefühle die Pilger zu sehen, Orte an denen ich schon war machte mich richtig glücklich,
und dann war es auch schon wieder Abend und ich brauchte ein Zimmer, aber die Erfahrung zeigte mir
dann das man auf dem Jakobsweg als Nichtpilger der Depp ist, erst als ich im Dritten Hostal ein 4 Bettzimmer
für mich alleine bekam (ich musste als 4 Betten zahlen war die Nacht gerettet (ich habe keinem Pilger ein
Bett gestohlen es war noch etwas frei) ;-)
Nachdem für Schweiz und Deutschland sehr kaltes Wetter und Regen vorausgesagt wurde habe ich vorsichtshalber
meine Innenjacke eingeknöpft und am Morgen um 6 Uhr mein Merinoshirt angezogen um gut gerüstet zu sein,
ich war natürlich der erste die Pilger schliefen ja alle.
Also ab in die Nacht um mit einem SS2000 Ride (2.000km) nach München zu kommen, auf Höhe von Astorga ging
dann bei 1,5°C (Brrrrr) die Sonne langsam auf was ein tolles Schauspiel war, jede Ausfahrt deren Namen ich lass
war für mich wieder eine Erinnerung an 2008 als ich das erste Mal den Camino Frances gelaufen bin, die Zeit verging
auf der Strecke jetzt wie im Fluge.
Weiter ging es über Biarritz, Bordeaux in Lyon wurde es langsam Nacht und ich zog meine Regenkombi an um es
in der Schweizer Nacht etwas wärmer zu haben, die Nacht lief gut der Hintern schmerzte mittlerweile etwas und es
reifte der Gedanken das ich eine bessere Sitzbank brauche.
In Lustenau wieder angekommen habe ich nochmal getankt und bin dann die letzten 200km nach Hause gerauscht,
Regen hat mich keiner erwischt wobei es um den Ammersee wieder etwas feucht auf der Straße war,
um 4.15 Uhr nach 2.071km stellt ich den Motor vor der Haustüre ab.
Fazit dieser Reise
Gefühl: Erstklassige Entscheidung
Anstrengung: nicht ohne, mein Hintern wird anderer Meinung sein den frag ich aber nicht :-)
Kilometer: ca. 6.500 km
Kraftstoff: ca. 325 Liter
Kosten: Scheißegal es war jeden Cent wert